Dramatische Rettung eines jungen Shibas 

Am 17. November hatte sich in der Präfektur Tokushima auf der im Südwesten gelegenen Insel Shikoku ein streunender Hund irgendwie auf einen mit Beton befestigten Hügel verirrt. Der mandelfarbene Shiba-Mischling war sechs Tage lang in 70 Meter Höhe in der Befestigungsanlage zum Schutz gegen Felsschlag gefangen und heulte in seiner Not. Anwohner bemerkten den Hund und begannen mit Rettungsversuchen.

Der junge Hund wurde zum nationalen Liebling, nachdem seine vierstündige Rettungsaktion landesweit live im Fernsehen übertragen worden war. Hunderte von Anwohnern hatten sich versammelt, als 17 Feuerwehrleute ober- und unterhalb des Hügels versuchten, den Hund einzufangen.

Der verängstigte Hund flüchtete vor den hingehaltenen Käschern, so daß die Feuerwehrleute den Hund drängten, in ein großes Netz zu springen, das unter ihm aufgespannt war. Die Zuschauer beobachteten gebannt die Aktion und brachen dann in Beifall aus.

"Zuerst war es sehr schwierig. Da es ein herrenloser Hund war, war er nicht an Menschen gewöhnt und hatte Angst, wenn man sich ihm näherte", sagte ein Offizieller der Präfektur Tokushima. "Wir spannten ein Netz unterhalb des Hundes aus, und als wir versuchten, ihn von der Seite einzufangen, war er so überrascht, daß er lossprang und in das große Netz unter ihm fiel", sagte der Beamte am Telefon.

Der Hund wird jetzt in einem Tierheim gepflegt – und ist der Held auf den Titelseiten der Abendausgabe der Zeitungen im Lande.

"Die Telefonleitungen des Tierheims sind überlastet, da aus dem ganzen Land Anrufe von Leuten eingehen, die den Hund adoptieren möchten", sagte ein Vertreter der lokalen Feuerwehr. Ein Vertreter des Tierschutzvereins wies aber im Fernsehen darauf hin, daß nach sechs Tagen Hunger und Durst Lebensgefahr für den Hund besteht. "Doch wenn der Hund überlebt, wird er sich hoffentlich erholen und einen neuen Besitzer finden", fuhr er fort.

© 2006 Bilder: Reuters; Text: AFP und andere Agenturen