Ein neuer Spürhund aus Rußland 

Nicht jeder Hund, der wie ein Shiba aussieht, ist tatsächlich ein Shiba. Wenn Sie wissen möchten, was das für ein Hund auf dem Bild ist, lesen Sie bitte den Bericht.

Russen züchten neue Spürhundrasse für Bomben und Drogen

Zum Teil Sibirische Laika, zum Teil turkmenischer Schakal – das ist die Herkunft eines Spürhundes mit einem speziellen Geruchssinn, den die russische Fluggesellschaft Aeroflot seit letzter Woche im Kampf gegen Terroristen und Drogenschmuggler einsetzt.

Die Tiere sind das Ergebnis eines Forschungsprojekts, das vor 27 Jahren in Rußland begann, um einen besonders effektiven Spürhund zu züchten. Die Züchter sind der Meinung, daß die neuen Hunde leistungsfähiger sind als die Labradore und Schäferhunde, die üblicherweise in der westlichen Welt eingesetzt werden. Ein Name für die neue Rasse wurde noch nicht gefunden.

Die Hunde werden in einem Zwinger von Aeroflot in Moskau gehalten und auf Flughäfen eingesetzt, wo sie patrouillieren und das Gepäck der Passagiere kontrollieren. "Sie können Sprengstoff aufspüren, den Maschinen nicht entdecken", sagt Klim Sulimov, der oberste Hundezüchter von Aeroflot.

Die Sibirische Laika und der turkmenische Schakal wurden wegen ihrer extrem guten Nase für das Zuchtprojekt ausgewählt. Die Laika ist in der Lage, feinste Duftstoffe unter arktischen Bedingungen, wenn die große Kälte alle Gerüche unterdrückt, zu wittern, während der Schakal eine noch feinere Nase als sein Vetter, der Haushund, besitzt. Valeri Okulov, Generaldirektor von Aeroflot, sagt, daß der Schakal selbst mikroskopische Mengen von Sprengstoff aufspürt.

Die Hunde stammen zu einem Viertel vom Schakal ab. Auf den ersten Blick sehen sie wie ganz normale Laiki aus, auch wenn sie etwas kleiner sind und den dicken Backenbart des Schakals haben. Sibirische Laiki sind für ihren Gehorsam bekannt, während reine Schakale kaum als Arbeitshunde zu gebrauchen sind. Sie sind menschenscheu und schwer zu trainieren und domestizieren. Sie stammen aus den wärmeren Klimazonen Zentralasiens und leiden unter dem russischen Winter. Das Laika-Erbe paßt die neue Rasse nicht nur perfekt den kalten Wetterverhältnissen an, sondern macht sie auch leichter trainierbar als viele andere Hunde.

Herr Sulimow führt aus: "Meine Hunde vereint die Qualitäten arktischer Rentier-Hütehunde, die bei Temperaturen bis zu -70° Celsius arbeiten können, mit denen von Schakalen, die sich bei Temperaturen bis 40° Celsius wohlfühlen."

Bislang wurden 40 Hunde gezüchtet. 30 davon arbeiten am internationalen Flughafen Scheremetjewo in Moskau. Herr Sulimow demonstrierte die Fähigkeiten eines Hundes in der Kabine eines Flugzeugs. Eine mit Pistolen und Granaten gefüllte Tasche war in der Maschine versteckt. Mirka, der Spürhund, wurde losgelassen und ging geradewegs zu der Tasche, stupste sie an und winselte. Er wurde mit einem Keks von Aeroflot belohnt.

Aeroflot hofft, mit der neuen Rasse etwas Geld verdienen zu können. Lew Koshlyakow, Stellvertretender Leiter der Airline, sagt: "Es besteht ein großes Interesse anderer Fluggesellschaften an dieser neuen Rasse." Er meint, daß jeder einzelne Hund ungefähr 5000$ wert ist und ist zuversichtlich, daß die Schakalkreuzung ein Hund ist, dessen Stunde noch kommen wird.

Quelle: Aeroflot, Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, sowie BBC, 2002

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